Antisemitismus
Antisemitismus bezeichnet die Feindschaft gegenüber Juden und Jüdinnen. Antisemitismus ist ein Phänomen, das es bereits seit der Antike gibt. Der Begriff Antisemitismus entstand aber erst im 19. Jahrhundert.
Immer wieder wurden in der Vergangenheit Vorurteile gegenüber jüdischen Menschen geschürt. Sie wurden als Sündenböcke missbraucht, und der christliche Antisemitismus sah in ihnen die Mörder Jesus’. Dies war auch deshalb möglich, weil Juden und Jüdinnen im christlichen Europa rechtlich schlechter gestellt waren, oft in bestimmten Stadtteilen (Ghettos) leben mussten und von der restlichen Bevölkerung ausgegrenzt wurden. Einzelne – meist sehr brutale – Gewaltaktionen gegen jüdische Menschen (auch solche gegen andere Gruppen) werden als Pogrome bezeichnet.
Der mörderische Höhepunkt war der Antisemitismus während des Nationalsozialismus. Es war erklärtes Ziel des NS-Regimes, das europäische Judentum zu vernichten. 1942 wurde auf der Wannseekonferenz die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen und anschließend in die Tat umgesetzt.
Jüdische Menschen wurden in den Vernichtungslagern – dort mit Giftgas – und an vielen Orten außerhalb dieser Lager ermordet. Die Bezeichnung für diese Vernichtung ist Holocaust bzw. Schoah. Insgesamt wurden von den NationalsozialistInnen etwa sechs Millionen Juden und Jüdinnen ermordet, davon etwa 65.000 aus Österreich. Das bekannteste Vernichtungslager war Auschwitz-Birkenau, allein dort wurden etwa 1,2 Millionen Menschen umgebracht.
In vielen Ländern – auch in Österreich – gibt es Antisemitismus nach wie vor.