Arbeitsrecht
Das Arbeitsrecht regelt alle Belange der Arbeitswelt, d.h., welche Rechte und Pflichten ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen haben. So ist etwa genau festgelegt, wie lang die wöchentliche Arbeitszeit höchstens sein darf oder wie lang der Urlaub sein muss. Auch die Löhne werden genau ausgehandelt. Dazu finden jährlich Verhandlungen zwischen Vertretungen der ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen statt, in denen sich die beiden Gruppen auf Kollektivlöhne einigen. Kollektivlohn heißt, dass Personen, die in einer bestimmten Branche tätig sind, nicht weniger verdienen dürfen, als im Kollektivvertrag festgelegt wurde. In vielen Firmen liegt der Lohn über dem Kollektivvertrag.
Geregelt werden im Arbeitsrecht auch Fragen der Arbeitsgerichtsbarkeit (wenn es z.B. um Arbeitsstreitigkeiten geht), generelle Fragen der Arbeitsverträge oder Fragen von Absicherung (z.B. bei Arbeitsunfällen), Kündigung oder Kündigungsschutz.
Generation Praktikum
hat sich als Begriff für jene jungen Menschen durchgesetzt, die trotz Arbeit in „prekären“, also schwierigen Arbeitsverhältnissen leben. Durch sozial nicht oder nicht ausreichend gesicherte Arbeit und unbezahlte Praktika ohne Kranken-, Arbeitslosen- oder Pensionsversicherung werden viele Jugendliche und junge Akademiker und Akademikerinnen in diese Lage gebracht. Mittlerweile befasst sich auch die EU mit dem Problem, und die Betroffenen organisieren sich zunehmend.
Am Tag der Santa Precaria, dem 29. Februar, wird prekäres Arbeiten und Leben öffentlich thematisiert. Die Schutzheilige soll, wie das männliche Vorbild aus Italien – der San Precario –, für eine soziale Situation in der Arbeitswelt sorgen, sowie vor Ausbeutung und Armut schützen. Da Hilfe und Schutz von diesen erfundenen Heiligen, deren Tag noch dazu nur alle vier Jahre begangen werden kann, nicht zu erwarten sind, richten sich die Forderungen und Wünsche selbstverständlich an Gesetzgebung und Interessenvertretung.