Extremismus/Radikalismus

Extrem bedeutet das Äußerste (lateinisch extremus = der Äußerste) und bezeichnet einen Randbereich, der sich – wenn auch fließend – deutlich vom Durchschnittsbereich abhebt.
Im politischen Sinn wird der Begriff Extremismus für politische Haltungen bzw. Einstellungen verwendet, die dem äußersten Rand eines politischen Meinungsbereichs zuzuordnen sind. Dabei geht es schlussendlich darum, die Grundlagen, auf denen das jeweilige politische und gesellschaftliche Zusammenleben aufbaut, gänzlich in Frage zu stellen. Extremismus als politisches Phänomen bei einer Person oder einer Gruppe geht meist mit der totalen Ablehnung des vorherrschenden Systems durch diese Person oder Gruppe einher und wird vielfach als Kampf gegen das System verstanden.
Radikal kommt vom lateinischen radix (Wurzel). Wenn jemand eine radikale Haltung einnimmt, so bedeutet das vorerst, dass er oder sie den Problemen auf den Grund gehen möchte. Diese Einstellung wäre zunächst eher neutral, in der Alltagssprache wird Radikalismus aber oft ähnlich wie Extremismus verwendet. Es steht nicht mehr das „auf den Grund gehen“, also das aktive Suchen im Vordergrund, sondern vielmehr „das Übel an den Wurzeln zu packen“. Radikalisierung bezeichnet nun jenen Prozess, im Zuge dessen jemand radikal wird, seine oder ihre politischen Ansichten und auch das Verhalten sich zunehmend in Richtung eines Randbereichs bewegen – und somit als extrem zu bezeichnen sind. Radikalisierung führt häufig zu Aufhetzung, dazu, etwas bis zum Äußersten zuzuspitzen oder auch extreme Verhältnisse zu schaffen bzw. schaffen zu wollen.
Fanatismus (aus dem Lateinischen fanaticus = göttlich inspiriert) meint die Besessenheit von einer Idee oder Vorstellung, die dazu führt, auch andere von dieser Idee überzeugen zu wollen.