Doktrin

Doktrin (vom lateinischen doctrinaLehre, Theorie) bedeutet eine bestimmte, klar definierte politische Position. Sehr häufig wird der Begriff Doktrin im Zusammenhang mit Außenpolitik verwendet, aber auch in anderen Bereichen (z.B. sicherheitspolitische Doktrin, wenn es um Fragen der Sicherheit eines Landes geht).
Die USA hatten zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschlossen, sich außenpolitisch weitgehend zurückzuhalten. Damals war James Monroe US-Präsident. Er hielt 1823 eine wichtige Rede: Die USA würden sich in Zukunft nicht in Angelegenheiten Europas einmischen, umgekehrt erwarte man aber, dass sich auch Europa nicht in amerikanische Angelegenheiten einmische. Diese Forderung ging als Monroe-Doktrin in die Geschichte ein.
Lange Zeit später, 1968, verkündete der damalige sowjetische Staatschef Leonid Breschnew, dass die Souveränität der sozialistischen Staaten begrenzt sei und die UdSSR niemals zulassen werde, dass in diesen Ländern der Sozialismus bedroht werde. Dies wurde als Breschnew-Doktrin bekannt. (In Europa waren damit in erster Linie die damals kommunistisch regierten Länder DDR, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn und Bulgarien gemeint; die ebenso kommunistischen Länder Rumänien und Jugoslawien weigerten sich, diese Forderung anzuerkennen.)