Nationalsozialismus
Der Nationalsozialismus war eine Herrschaftsform im 20. Jahrhundert, die viele Elemente des Faschismus beinhaltete. Singulär beim Nationalsozialismus war aber die massenhafte Vernichtung von Juden und Jüdinnen (Holocaust), Roma und Sinti sowie von Menschen mit Behinderung, die durch Giftgas oder auf andere Arten ermordet wurden. Dafür baute man eigene Euthanasieanstalten (Euthanasie), Konzentrationslager (KZ) und Vernichtungslager.
Die nationalsozialistische Herrschaft dauerte in Deutschland von 1933 bis 1945, in Österreich vom „Anschluss“ im März 1938 bis 1945, der nationalsozialistische Führer war Adolf Hitler. Das nationalsozialistische Regime war eine Diktatur, Demokratie war ein erklärtes Feindbild. Gegner und Gegnerinnen wurden zu Hunderttausenden verhaftet, gefoltert oder ermordet. Es gab nur eine Partei (die NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei), und dieser Partei waren alle Organisationen unterstellt. Der Nationalsozialismus wird deshalb auch als totalitäres System (Totalitarismus) bezeichnet. Es gab keine Meinungsfreiheit, keine freien Medien, und es war auch nicht erlaubt, Kritik am System zu äußern oder ausländische Radiosender zu hören.
Am 1. September 1939 begannen die NationalsozialistInnen den Zweiten Weltkrieg. Dieser Krieg wurde durch die Befreiung durch die Alliierten – Frankreich, Großbritannien, UdSSR und USA – im Mai 1945 beendet. In der Folge wurden die NSDAP, deren Untergliederungen und die Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts in Österreich verboten (Verbotsgesetz).